Gründungsdirektor des Instituts verstarb 84-jährig
Bonn, 30.5.2012. Das Max-Planck-Institut für Mathematik trauert um Professor Dr. Friedrich Hirzebruch. Wie heute bekannt wurde, verstarb der große Bonner Mathematiker am Pfingstsonntag im Alter von 84 Jahren. Professor Hirzebruch ist der Gründungsdirektor des Max-Planck-Instituts für Mathematik, das er von 1980 bis 1995 leitete. Sein Werk hatte richtungweisenden Einfluss auf die Entwicklung der modernen Mathematik. Durch sein persönliches Engagement hatte er großen Anteil am Wiederaufbau der Mathematik in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.
Am 17. Oktober 1927 wurde Friedrich Hirzebruch in Hamm/Westfalen geboren. Er studierte von 1945 bis 1950 Mathematik in Münster und Zürich. Ab 1952 verbrachte er zwei Jahre in Princeton. Kurz darauf wurde er als Professor an die Universität Bonn berufen. Sein Forschungsinteresse galt vor allem den Gebieten der Topologie und Geometrie.
Für seine Leistungen wurde Friedrich Hirzebruch vielfach ausgezeichnet, darunter mit dem großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Stern, dem Wolf-Preis für Mathematik, dem japanischen Seki-Takakazu-Preis, der russischen Lomonossow-Goldmedaille, der Albert-Einstein-Medaille und der Georg-Cantor-Medaille der Deutschen Mathematiker-Vereinigung. Mehr als 14 Universitäten trugen ihm ihre Ehrendoktorwürde an. Er war außerdem Mitglied zahlreicher Akademien der Wissenschaft sowie des Ordens Pour le mérite.
"Die Mathematik verliert mit Friedrich Hirzebruch eine ihrer ganz großen Persönlichkeiten. Er war ein grossartiger Mensch und ein bedeutender Forscher, dessen Einsatz die Entwicklung in unserem Fach stark geprägt hat," sagte Peter Teichner, geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Instituts für Mathematik in Bonn. "Unser Institut, das er gegründet hat, wird immer auch sein Institut bleiben."
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